Bibelgespräch
Gottesdienst
Jeden Sabbat (Samstag)
Beginn | 10:00 Uhr |
Bibelgespräch | 10:15 Uhr |
Wortverkündigung | 11:30 Uhr |
Abschluss | 12:30 Uhr |
Ort: Behringstr. 5 in | Limburg |
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Der Wächter
Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zum
Wächter gesetzt über das Haus Israel, wenn du etwas aus meinem Munde
hörst, daß du sie von meinetwegen warnen sollst.
Wenn ich nun zu dem
Gottlosen sage: Du Gottloser mußt des Todes sterben! und du sagst ihm
solches nicht, daß sich der Gottlose warnen lasse vor seinem Wesen, so
wird wohl der Gottlose um seines gottlosen Wesens willen sterben; aber
sein Blut will ich von deiner Hand fordern.
Warnst du aber den
Gottlosen vor seinem Wesen, daß er sich davon bekehre, und er will sich
nicht von seinem Wesen bekehren, so wird er um seiner Sünde sterben, und
du hast deine Seele errettet.
Hesekiel 33:7
Die Psalmen
Die Psalmen: Wo Gott und Menschen sich auf Herzensebene begegnen
Die Psalmen sind die Gebete und Hymnen der Bibel par excellence. Ausdruck des Lobes, der Freude, der Trauer und Verzweiflung, gesprochen oder gesungen, privat und öffentlich, von Laien, Königen, Dichtern und Priestern, von Gerechten und reuigen Sündern – die Psalmen haben Generationen von Gläubigen als Gebets- und Gesangbuch gedient.
Die Psalmen verdanken ihre besondere Rolle der Tatsache, dass – während der größte Teil der Bibel zu uns spricht – sie für uns und mit uns sprechen. Die Psalmen sind eine Quelle des Segens, der Hoffnung und der Erweckung, ein Leitfaden sowohl für Selbstreflexion als auch für Reflexion über Gottes Größe, befreiend, wenn man aus der Tiefe schreit, und mitreißend bei erneuter Hingabe an Gott. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Menschen die Psalmen als Resonanz auf ihre Gefühle und Erfahrungen empfinden und sie zu ihren eigenen Gebeten machen. Luther spricht ergreifend von den Psalmen: „Wo findet man feinere Worte von Freuden / als die Lobpsalmen oder Dankpsalmen haben? Da siehst du allen Heiligen in‘s Herz / wie in schöne anmutige Gärten / ja wie in den Himmel … Widerum / wo findest du tiefere / kläglichere / jämmerlichere Worte / von Traurigkeit / als die Klagepsalmen haben? Da siehst du abermals allen Heiligen ins Herz / wie in den Tod / ja wie in die Hölle. Wie finster und dunkel ist‘s da / von allerlei betrübtem Anblick des Zornes Gottes … Daher kommt es auch / dass der Psalter aller Heiligen Büchlein ist / Und ein jeglicher / in welcherlei Sachen er ist / Psalmen und Worte darinnen findet / die sich auf seine Sachen reimen / und ihm so eben sind / als wären sie allein um seinetwillen also gesetzt / Dass er sie auch selbst nicht besser setzen noch finden kann noch wünschen mag“ (Martin Luther, Vorrede auf den Psalter, zitiert aus: https://tinyurl.com/bdzz32zz; letzter Zugriff: 30.8.2023).
Um die lebensverändernde Kraft der Psalmen zu erfahren, sind wir aufgerufen, sie zu singen und zu beten, wie es Generationen von Gläubigen taten, die die Psalmen benutzten, um ihr Lob, ihre Bitten, ihre Bekenntnisse, ihre Klagen und ihren Dank an den souveränen Gott der Gnade und der Gerechtigkeit auszuschütten.
Müssen wir also die Psalmen studieren? Wie die übrige Heilige Schrift wurden auch die Psalmen in ihrem jeweiligen historischen, theologischen und literarischen Kontext verfasst. Das Ziel des Studiums der Psalmen besteht darin, dem modernen Leser die besondere Welt der Psalmen näherzubringen. Wir müssen beachten, dass die Psalmen zwar Gebete des Volkes Gottes sind und sogar Gebete, die Jesus als der menschgewordene Herr gebetet hat, aber die Psalmen sind auch Gebete über Jesus. Sie sind Gottes Offenbarung an die Menschheit. Ein weiteres Ziel des Studiums der Psalmen besteht also darin, aus den Psalmen zu lernen, was Gott in und durch Jesus Christus für die Welt getan hat, tut und tun wird.
Die 150 gesammelten Gedichte der Psalmen sind nicht so zufällig wie sie scheinen. Die Psalmen legen Zeugnis ab von einem geistlichen Weg, der vielen Kindern Gottes geläufig ist. Die Reise beginnt mit einem Glauben, der durch Gottes souveräne Herrschaft fest verankert und gesichert ist, und in dem das Gute belohnt und das Böse bestraft wird. Im weiteren Verlauf unseres Studiums werden wir sehen, was geschieht, wenn die wohlgeordnete Welt des Glaubens durch das Böse infrage gestellt und bedroht wird. Herrscht Gott immer noch? Wie können Gläubige das Lied des Herrn in einem fremden Land singen?
Unser Wunsch und Gebet ist, dass die Psalmen uns auf unserem Lebensweg stärken und wir durch sie Gott täglich auf Herzensebene begegnen können, bis zu dem Tag, an dem wir Jesus Christus von Angesicht zu Angesicht sehen.
Dragoslava Santrac, promovierte Alttestamentlerin, ist leitende Redakteurin der Encyclopedia of Seventh-day Adventists am Welthauptsitz der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie hat den Band über die Psalmen 76–150 für den Seventh-day Adventist International Bible Commentary verfasst.
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